SOS Arbeitsplatz

SOS Arbeitsplatz

Zeit zu handeln

Gesundheitsbedingte Langzeitabsenzen und daraus entstehende Konsequenzen kommen alle Beteiligten teuer zu stehen. Es entstehen zu viele kostspielige Leerläufe ohne konkrete Hilfestellung. Betroffene sind überfordert und in der komplexen für Laien schwerverständlichen Zusammenarbeit zwischen Medizinern, Arbeitgebern und Sozialversicherungen fehlt ein komplementäres Angebot mit aufklärender Wirkung: Eine zeitnahe Triage auf Zuweisung der behandelnden Medizinern, welche über Arbeits(un)fähigkeit entscheiden und somit massgeblich am Arbeitsplatzerhalt und der beruflichen Perspektive beteiligt sind. 

Definition SOS Arbeitsplatz

SOS Arbeitsplatz steht für die Situation, wenn Ärzte körperliche Leiden ihrer Patienten registrieren und vorhandene Arbeitsplätze gesundheitsbedingt gefährdet sind. Der konkrete Moment, wenn klar wird, dass die gesundheitliche Beeinträchtigung und der Beruf bereits heute in Konflikt stehen oder wenn in absehbarer Zeit davon ausgegangen werden kann. SOS Arbeitsplatz schafft Entlastung in der sozialmedizinischen Beratung und ist dann anwendbar, wenn eine längerfristige Arbeitsunfähigkeit droht, jedoch noch keine (An)Meldung bei der Invalidenversicherung (IV) erfolgt ist. Mittels frühzeitiger Triage werden Betroffene in einfacher Sprache über mögliche Szenarien (und Zuständigkeiten) infolge längerdauernder Arbeitsunfähigkeit aufgeklärt. Ein wirksames und unabhängiges Angebot in Form einer kostenlosen Beratung durch berufserfahrene Fachpersonen.

 

Weshalb es uns braucht

Zu viele gesundheitlich bedingt arbeitsunfähige Arbeitnehmende melden sich ohne genaue Vorstellung und falsch informiert zwecks Fristenwahrung bei der Invalidenversicherung (IV) an oder werden von involvierten Instanzen (u.a. Arbeitgeber und Mediziner) im Rahmen der Früherfassung ohne objektivierbare Grundlage bei der IV gemeldet. Oftmals ein vermeintlicher Trugschluss, weil mit Ausnahme progredient schwerer Krankheitsbildern zumeist kein Anspruch auf berufliche Massnahmen oder gar Rentenleistungen resultiert. In der Konsequenz strapazieren verzichtbare IV-Anmeldungen unser System und verursachen (vermeidbar) hohe Kosten. 

 

Momentan bieten wir keine Patientengespräche an. Vielen Dank für Ihr Verständnis!

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bisherige Anmeldungen

Was passiert eigentlich mit Arbeitnehmern, die aufgrund gesundheitlicher Beschwerden längerfristig arbeitsunfähig werden und im Ungewissen über ihre berufliche Zukunft stehen? Ist die Meldung zur Früherfassung oder eine Anmeldung bei der Invalidenversicherung wirklich ausreichend, wenn Entscheide und konkrete Massnahmen erst Monate später zu erwarten sind? Wer kümmert sich währenddessen um den Arbeitsplatzerhalt und die berufliche Perspektive? 

Fragen, auf die wir Antworten gefunden haben.

Viel zu oft sehen sich gesundheitlich beeinträchtigte Arbeitnehmer (nachfolgend Betroffene genannt) und deren Behandler bei gesundheitlichen Beschwerdebildern mit der Frage konfrontiert, wie sich vorhandene Leiden hinsichtlich der beruflichen Zukunft auswirken. Obschon das Verständnis über den Gesundheitsschaden und Informationen zum Beruf vorliegen, vergeht zwischen dem Erstbefund, der Behandlungsphase und späteren Interventionen durch Sozialversicherungen zu viel Zeit. Neben geminderter Lebensqualität und bedrohter finanzieller Existenz der Betroffenen bedeutet dies auch eine erhebliche Schädigung von Arbeitgebern und Versicherungen infolge Produktivitäts- und Lohnausfalls. Zudem stellen sich nicht selten auch (zusätzliche) psychische Beschwerden ein
und führen so zu weiteren Kosten auf das Gesundheitssystem.

„Langzeitabsenzen bedrohen immer den Arbeitsplatz. Aus Sicht der Arbeitsmedizin ist es immens
wichtig, den Erhalt des Arbeitsplatzes in das Therapiekonzept einzubeziehen“.  (Dr. med. Claude Sidler, Vorstandsmitglied, Hausarzt und Arbeitsmediziner)

Es fehlen schnelle Interventionen bezogen auf die konkrete Situation am Arbeitsplatz. Die Aussagen der Mediziner, bezogen auf die Arbeitsfähigkeit, basieren überwiegend auf theoretischen Überlegungen – ohne Zugang zu Informationen über das tatsächliche Aufgabenprofil und die Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz zu haben. Oft wird aufgrund mangelnder zeitlicher Ressourcen eine 100%-ige Arbeitsunfähigkeit attestiert, obgleich eine Restarbeitsfähigkeit unter angepassten Arbeitsplatzverhältnissen bestünde.

„Mit SOS Arbeitsplatz erfolgt eine viel frühere Triage und fallbezogene Empfehlung geeigneter Massnahmen. Schnelle Interventionen verkürzen Leidenszeiten und verhindern Kollateralschäden auf das ganze System“.  (David Ludin, Vereinspräsident, Unternehmer und ehemaliger IV-Mitarbeiter)

Aus dieser Überzeugung haben wir am 05.10.2022 den Verein SOS Arbeitsplatz gegründet.